Internationale Modellbauausstellung in der Pionierkaserne am Solling in Holzminden 2022
Zwei Jahre lang wurde diese Ausstellung verschoben oder doch am Ende abgesagt. Doch nun im Juni 2022 „stürmten“ die Modellbauer jeglicher Art die Hallen oder das Gelände der Pionierkaserne am Solling.
Eine Herzensangelegenheit für uns und alle fast 400 Aussteller. Denn es geht hierbei auch darum Helmut Duntemann in seiner Herzenssache zu unterstützen, die er seit 25 Jahren verfolgt. Jedes Jahr, außer 2020 /2021, mit 9 Monaten Vorbereitungszeit, Spenden sammeln zu Gunsten der Deutschen KinderKrebshilfe.
Am Freitag, als wir ankamen, wurden wir mit der Info überrascht, dass wir ohne einen Negativ-Test, tagesaktuell, nicht in die Kaserne durften. Keiner von uns hatte einen dabei, weil wir davon nichts wussten. Die Wache der Kaserne behielt für uns alle den Überblick und die Ruhe, dass alles gut wird.
Zu unserem Glück wurde vor der Kaserne gerade ein mobiles Testzentrum aufgebaut.
Nach anfänglichem technischem Problem mit dem Internet und Netzwerk konnten wir alle frisch negativ getestet in die Kaserne. Nur noch kurz an der Wache einen Namensabgleich durchführen. Natürlich ist es in einer Zeit, wo Viren ihr Unwesen treiben nicht leicht eine solche Veranstaltung durchzuführen. Helmut Duntemann wurde dabei vieles abverlangt. Es hieß bis zum Schluss, eigentlich bis 48 Stunden vorher, zittern und bangen, was das Gesundheitsamt zu dem vor mehr als 2 Monaten ein gereichten Anfrage sagt.
Das Ergebnis: Keiner ohne tagesaktuellen Testnachweis kommt in die Kaserne und Maskenpflicht in den Räumen.
Und bevor alle am Abend das Kasernengelände verließen, einmal testen.
„Gehen wir erst mal Gerd suchen“, meinte Hartmut. Gerd? Wer ist Gerd?
Gut, dass Hartmut sich aus kennt, in welcher Reihenfolge man wen für was ansprechen muss, um für das ganze Wochenende versorgt zu sein. Gerd ist wichtig. Er hat die Essensmarken für das Wochenende und den Schlüssel für unsere Halle. Na ja, eigentlich wäre es die Halle der Schiffsmodellbauer gewesen, weil vor der Tür das Wasserbecken ist. Irgendwie gab es ein Verwechslungsproblem. Da wir schon aufgebaut hatten, durften wir bleiben und die Schiffsmodellbauer mussten in unsere ursprüngliche Halle. Na ja, kann mal passieren. War zwar doof, aber man arrangierte sich.
Das Wasserbecken konnte von uns aber auch gebraucht werden. Schließlich hatten Hartmut und Michael schwimmfähige Fahrzeuge im Gepäck. Vielleicht setzt man uns im nächsten Jahr gleich neben einander … Ich werde es kund tun, sobald wir für das nächste Jahr eine Einladung bekommen.
Auf zu Halle 17 / 18. Schlüssel rein, Tür auf.
Prima Tische und Stühle standen schon drin. Erst kurze Beratung, wie stellen wir was wo hin. Marcel, der am Samstag und Sonntag anreiste, diesmal hatte er es nicht so weit, nur 1 Stunde, würde mit einigen wirklich schicken Modellen in 1:16 und seinem Wolf in 1:1 anreisen. Dieser parkte aber nicht vor unserer Tür, sondern in einem anderen Bereich der Kaserne.
In aller Seelenruhe bauten wir unsere Ausstellungsfläche auf. Es war warm und schwül … Das wird ein heißes Wochenende. Mit Sonnenbrand inklusive.
Marvin, Sohn von Hartmut, unterstütze uns mit helfenden Händen. Er ist nach einigen Überlegungen ist er auch schon seit 5 bis 6 Jahren immer, wenn die Schule es möglich macht, mit dabei.
Die Soldaten der Kaserne hatten schon einiges aufgefahren und ließen zwischendurch den Biber und den Keiler an. Tests, wie man mir sagte. Der Keiler meldete eine Fehlermeldung. Dieser wollte man nach gehen. Der Boden vibrierte. Ach, was für ein Motorengeräusch.
Die diesjährige Vorführung war das Legen der Brücke durch den Biber. 3x pro Tag. Tausendmal gesehen, aber immer wieder beeindruckend. Finde ich.
Bis zum Schnitzelessen, ein MUSS in Holzminden, vertrieben wir uns die Zeit auf dem Gelände. Auch hier trafen wir auf viele bekannte Gesichter mit herzlichen Begrüßungen. Ob Siggi und Torsten, die sonst das Event zu Pfingsten im Panzermuseum in Munster organisieren, Marc von der Tiger Schmiede 1:16 und vielen anderen. Kurz mit dem Kreisvorsitzenden der Kreisgruppe Hildesheim gesprochen, wegen seine bevorstehenden DVag, das Pendant zu unserer Carina kennengelernt und ehemalige Mitglieder RAG MMB begrüßt.
Abends ging es zur Unterkunft auf einen Absacker und Revue passieren lassen, bevor die 3. Veranstaltung an drei hintereinander folgenden Wochenenden startete. Durch die Verlegungen der Veranstaltungen waren diesmal direkt aufeinander folgend. Das ist anstrengend. Aber auch schön. Kaum zu Hause, schon wieder Tasche packen.
Samstag
Da wir uns am Abend vorher in der Kaserne noch schnell getestet hatten, war es mit dem Einlass sehr easy. Erst mal in GHG. Nach einem wirklich umfangreichen Frühstück öffneten wir unsere Halle und es ging los. Aber nicht so, wie wir es eigentlich gewohnt waren. Nicht die Massen von Besuchern, wie die Jahre zuvor.
Viral bekam die Veranstaltung durch die langen Schlangen an den Testzentren vor der Kaserne ihr Fett weg und es wurde sehr negativ berichtet und auch teilweise falsch dar gestellt, wie man uns berichtete.
Ja, es gab diese Schlangen vor der Kaserne, ja Wartezeit musste in Kauf genommen werden. Aber wann gab es nicht Schlangen vor den Testzentren in den zwei Jahren. Am Flughafen steht man auch an, aber da meckert keiner drüber. Parallel war auch Flohmarkt in der Nähe … ja vielleicht, war deshalb der Besuchersturm in diesem Jahr nicht so, wie man es gewohnt war.
Denn am Wetter kann es nicht gelegen haben. Denn es war heiß. Der Planet war gnadenlos. Gott sei Dank war es in unsere Halle schön kühl. Oder vielleicht war es doch zu schön. Für gemütliches Grillen mit Familie und Freunden. Oder zu stressig oder umständlich sich testen zu lassen. Ich weiß es nicht. Spekulationen helfen da auch nicht weiter.
Nach dem Frühstück erst mal zum Pressetermin:
Am Anfang bat Helmut Duntemann um eine Schweigeminute. Er gedachte 8 verstorbenen Weggefährten, die im in den letzten Jahren unterstützt haben.
Darunter auch unser Manni. Ja, er fehlt uns auch. Ersetzen kann ihn keiner. Es bleibt eine Lücke.
Der neue Kommandeur des Pantzerpionierbataillon 1 stellte sich vor. OTL Meister.
Er ist dieses Jahr das 1. Mal für ihn gewesen und nicht alles vorweg zu nehmen, ich denke, es tat nicht weh und es hat ihn sichtlich berührt, was es heißt für uns Modellbauer und allen anderen Beteiligten, ob THW, Deutsche Rotes Kreuz, Feuerwehr, Reservistenverband, Aussteller mit historischen Fahrzeugen und Großfahrzeugen und allen anderen bei der Modellbauausstellung in „seiner Kaserne“ dabei sein zu dürfen. Wie der militärische Bereich mit der zivilen fast ein wenig verschmelzen und dabei eine ganz andere Sicht auf die Bundeswehr wirft. An dem Wochenende waren wir „barrierefrei“.
Danach folgten viele Ansprachen der lokalen und Landespolitik und ein paar übermittelte Grußworte vom niedersächsischen Ministerpräsidenten und dem Präsidenten der Deutschen KinderKrebshilfe. Danach noch ein Gruppenfoto.
Helmut Duntemann bekam ganz frisch das Bundesverdienstkreuz verliehen. Für sein Engagement. Doch in seiner Ansprach zu Beginn der Veranstaltung betonte er, das nicht nur er das Bundesverdienstkreuz bekommen hat, sondern wir alle, die dazu beitragen, das Spenden gesammelt werden. Er teilt mit uns allen seine Auszeichnung.
Seine Frau bekam Blumen. Denn sie unterstützt ihn seit einem ¼ Jahrhundert in seiner Passion, sowie die ganze Familie stehen, wie ein Fels hinter ihm.
Kuchen gab es auch zum 25. Bin mir nicht sicher, ob der Kuchen einen Schreibfehler hat … Arragement ? Denke es müsste Engagement heißen … Na ja, was soll´s. Hauptsache er schmeckt.
Sonntag
Zuerst hieß es wieder die Tasche packen, einen Rundgang durch die Unterkunft, ob auch alles drin ist.
Dann ging es zum opulenten Frühstück. Der typische Bundeswehr-Kaffee ist ja nicht so meins. Wir hatten ja Gott sei Dank eigenen Kaffee am Stand. Bis der durch gelaufen ist, würde er es schon tun …
Dann ein letztes Mal an diesem Wochenende Tür auf und warten auf fragende Besucher und staunende Augen bei Groß und Klein. Wir bekamen viel Lob für die mitgebachten Modelle. Einige Kinder fragten, ob mal die Modelle ausprobieren dürfen. What? Ausprobieren? Auf gar keinen Fall.
Enttäuschung groß. Aber das sind keine Kinderspielzeuge. Sondern Unikate mit nicht nur einem persönlichen Wert.
Marcel hat noch seine Brücke mit gebracht. So konnten die Modelle easy in die Halle rein und raus fahren.
Wolfgang ging wieder in seine Lieblingsposition an diesem Wochenende. In „Deckung“ mit seinem „Pflege“ MTW von Klaus.
Drauf gepackt ein kleines Körbchen und eine Spendendose. In Lauerstellung verharrte er, um auf seine „Beute“ zu warten. Kinder. Um sie mit Gummibärchen zu beglücken und die Eltern um eine Spende zu bitten. Nicht nur Wolfgang hatte seinen Spass, sondern die Kinder lachten und die Eltern hatten Ihren Spass über die charmante Spendensammlung.
Wie Wolfgang mir erzählte wurde er von einer Reporterin abgefangen. Sie interviewte ihn über seine witzige Sammelaktion. Machte Bilder. Wer weiß, vielleicht ist er ja in der Zeitung. Falls jemand auf den Artikel stößt, dann bitte den Link teilen unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Vielen Dank.
Im Fotoalbum findet Ihr noch mehr Impressionen.
Hartmut und Michael haben zu Hause fleißig geübt. Wie Hartmut noch überschwänglich meinte. Leo auf SLT verladen. Verlief perfekt. Nicht nur die zivilen Besucher erfreuten sich an der kleinen Vorführung. Auch das militärische. Kann mir vorstellen, dass das in Groß fast ähnlich schwierig ist, wie in klein. Oder?
Im Fotoalbum, Link am Ende des Berichtes gibt es noch mehr Fotos.
So kurz vor Ende der Veranstaltung ging es zur Spendenübergabe.
Wenn wir kommen um unsere Kohle abzugeben, zuckt Helmut Duntemann schon zusammen. „Was kommt dieses Jahr auf mich zu … ?“ Aber ganz tief in seinem Inneren liebt er die Herausforderungen, die wir ihm jedes Jahr stellen. Glaube ich. Dieses Jahr geht es nicht mit grober Gewalt, Schraubenzieher oder schwerem Gerät. Dieses Jahr ist kniffelig …
Hartmut hatte sich dieses Jahr was einfallen lassen. Für die Übergabe unserer 300 € Spendensumme. Eine Rätselbox. Er hat es mit seinem 3D Drucker gedruckt.
Ein verflixtes Ding. Wirklich. So einfach einen Umschlag abgeben wollen wir nicht. Bisher hatte Achim mit seinem eindrucksvollen Tieflader und Betonröhre als Ladegut diesen Part übernommen.
Bei der Übergabe Mithilfe des DUCKW sah man schon, was auf die Drei zu kam …
„Oh ha, … eine Rätselbox“, sagte man. Helmut hatte extra seine Arbeitshandschuhe mitgebracht, meint er noch kurz. Keine Ahnung warum. Die brauchte er dieses Jahr aber nicht. Aber so ganz ohne Hinweis ließ Hartmut diese Box nicht auf die „unfreiwilligen“ Löser zu. Aber sie taten sich sehr schwer. So wie wir auch. Einige im Publikum amüsierten sich und lachte laut, wie die drei Herren beim Öffnen ins „Schwitzen“ gerieten. Gratulierten uns zu der originellen Idee für die Übergabe.
Da wurde auch zum Nachbarn geschaut, um abzuspicken, ob er es hinkriegt. Aber ohne Brille lief es auch nicht besser.
Am Stand auf der Bad Salzuflen Messe zwei Wochen zuvor konnten wir schon ausprobieren. Die Box ließ sich nur mit Hilfe öffnen. Wir verzweifelten regelrecht. Für Hartmut eine große Freude. Hartmut hat die drei Herren erlöst zum Ende. Zugleich verfiel man in Selbstironie, dass selbst Stabsoffiziere es nicht hinkriegen würden und Helmut sagte in meine Richtung: “ Darüber müssen wir noch mal reden … „ Also, ich hab damit gar nix zu tun.
Während eines kurzen Gespräches mit OTL Meister am Samstagnachmittag meinte er noch: „Ja, ich habe schon von Duntemann gehört, das ihr was vor habt. Er lässt mich noch im Dunkeln.“ Wir haben ihn auch im Dunkeln gelassen. Es soll ja auch ein wenig Spass machen.
Trotz der wenigen Besucher kam eine ordentliche Summe zusammen. 77.500 € Durch Losverkauf, Nachlassauflösungen, anonyme Spenden, Sammelaktionen, Waffelverkauf und etliche Aktionen. Wie Helmut sagte, jeder Euro zählt. Ob groß oder klein. Im August ist die Übergabe in Berlin.
In den Hallen war ich nur kurz, so kurz, dass es noch nicht mal für ein Foto reichte. Die Luft stickig. Mit Maske. Für mich ging es nach gefühlten zwei Meter wieder nach draußen. Sorry. Aber über die Hallen kann ich dieses Jahr nix berichten. Man sagte mir nur, dass sie weniger besetzt waren als die Jahre zu vor.
Ich denke, wie ich es aus der Abschiebsrede an diesem Tag von OTL Meister entnommen habe, ist er von Sekunde 1 an, ein großer Fan der Veranstaltung und sehr bestrebt die „magische Grenze“ der gesamten Spendensumme mit der 1 vorne weg zu kacken. An diesem Wochenende wurde seine Unterstützung eingetütet. Danke dafür. Nach dem alle Gruppen Ihre Spendensumme abgeben hatten, sind wir zu unserer Halle zurück.
Auch hier im Fotoalbum sind viele weitere Fotos zu finden.
Marel war so freundlich und ist in unserer Halle geblieben, um auf die Modelle aufzupassen. Er machte sich schon Sorgen. Einige um ihn herum packen schon zusammen und wir waren immer noch nicht da.
Nach ca. 1 Stunde hatten wir alles a la Tetris in die Autos verstaut und waren bereit zur Abfahrt. Kurz noch eine Verabschiedung.
Wie immer kurze Rückmeldung, egal über welchen Kanal, wer wann zu Hause eingetroffen ist.
Marcel war schon nach ca. 1 Stunde @ home. Ich so nach fast 2,5 Stunden. Wolfgang nach fast 3 Stunden und das Team aus dem Rheinland hatte noch einen kleinen Umweg durch ganz Unna, wegen Stau und Unfall … und meldeten sich in der WA-Gruppe so gegen 21:45 Uhr zurück.
Freue mich auf nächstes Jahr, wenn wieder die Modellbauer jeglicher Art die Kaserne am Solling „stürmen“.
Termin gibt es auch schon vom 23. bis 25. Juni 2023.
Also Kalender raus und schon mal eintragen.
Mein persönlicher Eindruck war, dass diese Veranstaltung viel herzlicher war, als sonst. Auch emotionaler. Oder emotional geladener. Vielleicht lag es daran, dass man sich nach so langer Zeit wohlbehalten wiedergesehen hat. Ich weiß es nicht, aber für mich fühlte es sich so an.
Wir sagen "Tschüss" bis nächstes Jahr.
Hier noch der Link zum Fotoalbum: Internationale Modellausstellung Holzminden 2022
Liebe Grüße
Tamara